Schmerzen

„Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen. Unter seinem Hauche entfalten sich die Seelen.“ – Marie von Ebner-Eschenbach

Chronische Schmerzen gehören zu den meist verbreiteten und belastendsten Erkrankungen. Immer mehr Menschen sind von wiederkehrenden Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen betroffen.  Oft ist keine klare organische Verursachung nachweisbar. Bei Schmerzen, die durch eine seelische Belastung ausgelöst werden, kommt es oft zu einem Teufelskreis: Der Schmerz selbst kann auch psychische Probleme nach sich ziehen.

Der Körper – Ausdruck des Seins

Der Körper ist nicht nur der Ort in dem wir wohnen, sondern auch ein Ausdruck unseres Seins.

Welche Ursachen kann der Schmerz haben?

Bei den Ursachen von Schmerzen z.B. des Bewegungsapparates, handelt es sich oft um zu starke Belastungen. Es kann sich aber auch um eine Disharmonie der Grundspannung der Muskulatur sowie des Bindegewebes handeln. Das kann natürlich parallel dazu führen, dass es zu strukturellen Schädigungen, Abnutzungen usw. kommt.

Der Einfluss des Unbewussten…

Die Spannung der Muskulatur wird stets von unterbewussten, nervalen Prozessen gesteuert und reguliert. Oft haben Schmerz-Betroffene keine natürliche Körperpräsenz mehr. Sie  sind, meist unbewusst, in keinem echten Kontakt mit sich und ihrem Körper. So drücken sich über den Körper Symptome (z.B. Angst, Selbstablehnung, andauernder Leistungsdruck, mentale Starre),  in der Überspannung und Verhärtung der Muskulatur und des Gewebes aus. Der Schmerz ist hierbei also nicht das primäre Problem, sondern die logische Konsequenz innerer Fehlhaltung.

Dauerhaft unterdrückter Lebens- und Ausdruckswille führen letztlich zu Angst und Depression. Als Folge davon entstehen sogenannte Körperpanzerungen. Sie blockieren als chronische Schutzhaltung das freie Pulsieren von Energie und die natürliche körperlich-seelische Beweglichkeit und Ausdrucksfähigkeit. Dies kann auf lange Sicht schmerzhafte Prozesse im Körper hervorrufen.

Kopfschmerz aus psychosomatischer Sicht

Der klassische Spannungskopfschmerz ist immer ein Hinweis auf ein Zuviel. Er entsteht  durch die starken muskulären Überspannungen im Schulter-Nacken-Bereich. Wir kennen alle die Redewendungen „Das bereitet mir Kopfzerbrechen“ oder „Sei doch nicht so dickköpfig“. Dies sind Hinweise auf eine überfordernde Situation oder einen inneren Konflikt.

Wenn die „Hochspannung” in den Kiefermuskeln steckt, kommt es eher zu nächtlichem Zähneknirschen und Kopfschmerzen.

Schulter und Nackenschmerzen

Da wir meist nicht gelernt haben, diese Impulse positiv umzusetzen, ziehen wir  unbewusst die Schultern hoch, wenn wir starke Gefühle wie Ärger, Enttäuschung oder Angst festhalten.  Beim aufrechten Gang ist der Kopf extrem exponiert und sturzgefährdet. Die Schultern hochzuziehen ist daher ein rudimentärer Schutzinstinkt, der als Primärreaktion auf alle Ängste erfolgt. – Man geht in Deckung…

Spannung ist Ladung. Starke Gefühle erzeugen Ladung – egal ob es Ärger, Wut, Enttäuschung oder Liebe, Sehnsucht, Leidenschaft oder Einsamkeit ist. Nicht gelebte Gefühle und auch nicht wahrgenommene Gefühle werden im Körper in verschiedenen Muskelregionen abgelegt, wo sie mit der Zeit „verpanzern“. Die Nacken-Region ist eine bevorzugte Gegend, in der wir unsere Emotionen durch Hochziehen oder Festhalten zu kontrollieren versuchen.

Reizdarm aus psychosomatischer Sicht

Die enge Verknüpfung vom Magen-Darm-Trakt und Nervensystem wird sehr anschaulich durch den Volksmund dokumentiert: Nicht umsonst sagt man „Hätte ich doch auf mein Bauchgefühl gehört” oder „Ich bin sauer”. Wir sagen aber auch „Mir wird übel wenn ich daran denke“.

Wie hilft therapeutische Hypnose bei Schmerzen?

Den Schmerz auf seinen verschiedenen Ebenen und Funktionen zu erkennen, ist das Ziel der ganzheitlichen Integrativen Hypnotherapie. Neben den offensichtlichen, körperlichen und psychischen Anteilen, sollte auch die seelisch- geistige Ebene ins Bewusstsein gebracht werden.

Denn hinter jeder Krankheit liegt immer auch eine tiefere Erkenntnis verborgen. Das kann  z.B. eine Grenze sein, die wir dringend setzen müssen, eine Wahrheit, die wir nicht aussprechen, ein Impuls, den wir zurückhalten, weil wir gar nicht mehr auf dessen Erfüllung hoffen. Die Symptome sind für den persönlichen Heilungsprozess ein wichtiger Wegweiser.

Wieder zu einem entspannten Dasein finden…

Die Lösung des Schmerzes geschieht also über die Befreiung aus der Spannung, die man sich unbewusst erschaffen hat und unbewusst aufrechterhält.

In der Hypnosetherapie ist es möglich mit den gestauten Lebensenergien, die sich nicht nur in Schmerzen ausdrücken können, im Kontakt zu kommen. Bei deren Lösung wird oft deutlich, dass unterdrückte Lebensangst immer auch eine Bewegung ist, die sich gegen Ausdehnung und eigene Erweiterung richtet. So geht es um das Finden einer Lebensform, in der Energien und Gefühle frei fließen können, wenn wir Konflikte nicht vermeiden, sondern sie als Gelegenheiten betrachten, bewusster zu werden und sich tiefer einzulassen. Das Auftauchen verdrängter Lebenserfahrungen wird oft als Reinigung erlebt, als fruchtbare Umwandlung und Integration der gestauten Impulse. Gelingt es, das Ungesehene und Abgelehnte zu integrieren, steht uns diese Schmerzenergie auf einmal positiv zur Verfügung.

In der Hypnose, dem Eintauchen in tiefere Ebenen des Unbewussten, geht es ganz wesentlich darum, in eine echte und intensive Verbindung mit sich und seinem Körper zu kommen.

Die Wirkung von Hypnose zur Unterstützung bei Krebs

ist lange bekannt und wird zunehmend zur Unterstützung einer Krebstherapie eingesetzt. Innere Kommunikation über Visualisierungen und Imagination hilft den Schmerz zu reduzieren. Denn, wer fähig ist mit dem eigenen Körper zu reden, erfährt nicht nur dessen Bedürfnisse. Er ist auch im Stande, die eigenen Heilungskräfte effektiv zu unterstützen.